Der Stoos im Wandel

Veganes Curry in der Bergbeiz

Als steilste Standseilbahn der Welt ist die Stoosbahn im Kanton Schwyz schon für sich genommen einen Ausflug wert. Doch ein Besuch lohnt sich definitiv auch wegen der vielfältigen Gastronomie. Lassen Sie sich überraschen!

Falls Sie, liebe Leserinnen und Leser, noch nie vom Stoos gehört haben, ist es höchste Zeit, dass sich das ändert. Denn der Stoos ist nicht nur ein autofreies Bergdorf im Kanton Schwyz. Der Stoos ist ein Tourismusmagnet, der in den letzten Jahren dank Investitionen in die Infrastruktur stark an Attraktivität gewonnen hat. Das liegt vor allem an der Stoosbahn, die 2017 neu eröffnet wurde. Sie verbindet das Schlattli oberhalb von Schwyz mit Stoos und ist etwas absolut Einzigartiges, denn keine Standseilbahn auf der Welt ist steiler: Auf 1300 Metern überwindet sie eine Höhendifferenz von 744 Metern, ihre maximale Neigung von 47,73° – das entspricht 110 Prozent.

 

 

Doch ein Besuch auf dem Stoos lohnt sich nicht nur wegen der Stoosbahn. Er lohnt sich auch wegen der grossen kulinarischen Vielfalt – von der Fünf-Sterne-Gourmet-Küche über die gutbürgerliche Schweizer Küche bis zu grossen Buffetauslagen und hippen Gerichten ist alles dabei.

 

 

Auch Nachhaltigkeit und Regionalität wird immer wichtiger

Man hat ja gewisse Vorstellungen im Kopf, wenn man an eine Bergbeiz denkt: Menükarten mit vielen Fleischgerichten, schwer beladene Teller sowie Stühle und Tische aus Holz. Doch das ist falsch. Dass sich die Gastronomie ganz generell in neue Richtungen bewegt, geht auch an den Gastgeberinnen und Gastgebern in den Bergregionen nicht spurlos vorbei.

Barbara Materna ist Geschäftsleitungsmitglied der Stoosbahn und führt seit einem Jahr den Bereich Gastronomie. Sie weiss, welche Gerichte in Bergrestaurants ein sicherer Wert sind: Schnipo, Cordon Bleu, solche Sachen. Sie weiss aber auch, dass sich Vorlieben ändern. Langsam vielleicht, aber sie ändern sich.

Sie erzählt, man habe auf dem Stoos erkannt, dass die Gastronomie ihr Angebot anpassen müsse an die neuen Bedürfnisse der Touristinnen und Touristen, die sich oft mehr kulinarische Optionen wünschten. Auch Themen wie Nachhaltigkeit und Regionalität würden immer wichtiger.

Bergregionen wie der Stoos sind von einer atemberaubenden Natur umgeben, und die Gastronominnen und Gastronomen haben verstanden, dass es auch in ihrer Verantwortung liegt, diese Natur zu schützen. Die Restaurants auf dem Stoos verwenden regionale und saisonale Zutaten, reduzieren den Abfall und setzen erneuerbare Energien ein. Die Zusammenarbeit mit lokalen Produzentinnen und Produzenten hält nicht nur die Qualität des Essens hoch, sondern stärkt auch die nahe Wirtschaft.

 

 

Das beliebteste Wildgericht?

Besonders interessant: Das Bedürfnis nach vegetarischen und veganen Gerichten ist in den Gastbetrieben auf dem Stoos grösser als gedacht. Im letzten Jahr machten die Betreiber der Stoos Hüttä jedenfalls grosse Augen, als sie die Zahlen ihrer Wildkarte analysierten. Nebst Rehrücken, Rehpfeffer und weiteren Wildköstlichkeiten wurde ein vegetarischer Wildteller angeboten. Der Teller bestand aus Marroni, Spätzli, Rotkraut, warmen Birnen und Rosenkohl. Und jetzt raten Sie, liebe Leserinnen und Leser, welches Gericht bei der Bergbeizkundschaft am besten ankam. Nicht der Rehpfeffer. Nicht die Rehragout-Ravioli. Es war der Vegiteller.

Inzwischen haben vegetarische Gerichte ihren festen Platz auf den Speisekarten und werden nicht nur von Vegetariern, sondern auch von Flexitarierinnen und Fleischessern bestellt – etwa das vegane Curry in der Stoos Hüttä, das vielseitige Buffet in der Stoos Lodge, die Pasta-Kreationen im Skihaus Ibach oder die Älplermakkronen in der Bergsonne.

«Es ist interessant zu erleben, wie sich die Nachfrage ändert, wenn man das Angebot neu denkt», sagt Barbara Materna. «Interessant und schön.» An Spitzentagen können in einem Restaurant 600 Menüs ausgegeben werden, da müssen die Abläufe sitzen, an neue Gerichte muss sich auch die Küchencrew zuerst gewöhnen. «Doch wir werden von Tag zu Tag besser, und auch die Rückmeldungen von der Kundschaft sind positiv, was uns nur noch mehr motiviert.»

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