Dreissig Jahre ist es her, dass Alexis Martin Crego seine Kochlehre machte, und fünfzehn Jahre, dass er von der À-la-Carte- in die Gemeinschaftsküche wechselte. Es ist in dieser Zeit vieles geschehen, die vegetarische und dann auch die vegane Küche sind aufgekommen. Doch was sich in der Care-Gastronomie allein in den letzten drei Jahren verändert hat – das steht zu all dem Vorangegangenen in keinem Verhältnis.
Alexis Martin Crego, 46 Jahre alt, weiss nicht abschliessend, woran das liegt. Ein Grund ist die Pandemie: Die Industrie entdeckte ihr Interesse an der Care-Gastronomie und vergrösserte das Produktangebot für Gesundheitsinstitutionen. Ein anderer Grund, so Crego, hänge mit der Nachfrage zusammen. Er ist Küchenchef und Leiter Gastronomie im Alters- und Pflegeheim in Wattenwil bei Thun – und stellt fest, dass die Ansprüche der Bewohnerinnen und Bewohner immer weiter steigen.
«Sie wollen im Voraus wissen, was es zu essen gibt»
«Es kommen jetzt Jahrgänge ins Alters- und Pflegeheim, die ganz anders gelebt haben als die, die ihnen vorangegangen sind», sagt Crego. «Sie hatten nicht nur den Tante-Emma-Laden im Dorf, sie hatten die Auswahl der grossen Supermärkte. Sie hatten immer die Möglichkeit, auswärts oder daheim zu essen, sie hatten immer die Wahl.»